domenica 19 aprile 2015

URNA "Cauchemar" review on African Paper

Hinter dem Namen Urna versteckt sich der italienische Ritualdröhner Gianluca Martucci, der neben der Musik auch als Maler und Tattoo Artist aktiv ist und bereits Artwork für Kinit Her gestaltet hat. Dass seine bisherigen Alben hierzulande, trotz Signings bei Slaughter Productions oder den rührigen Brave Mysteries, etwas untergegangen sind, mag eventuell auch dem unscheinbaren Namen geschuldet sein. Dem sollte man allerdings abhelfen, und sein neues Tape könnte da einen guten Einstieg bieten.
Laut Label verfolgt das 4 Track-Tape inhaltlich ein klar umrissenes Konzept und ist dem Dokumentieren und Exorzieren von Alpträumen gewidmet. Falls es um Martuccis eigene Nachtbesichte geht, so scheint er sie vor allem an seine Hörer weitergeben zu wollen, doch das macht gar nichts, denn m. E. hält sich der Schrecken auf „Couchemar“ ohnehin in Grenzen. Der Opener ist von der doomigen Schwere einer basslastigen Noisewand geprägt, die ein ordentliches Pathos aufbietet, um die Schicksalsschwere bestmöglich zu ästhetisieren. Durch jede Menge Unvorhergesehenes wird das Stück zwar spannender, wirkt daher aber auch weniger bedrückend: Melodieansätze lockern das Drone auf, das Klingeln einer Triangel (?) lässt kleine Lichtungen entstehen, Beckenrasseln nährt die Erwartung, dass hinter der nächsten Ecke sicher nichts Unspannendes lauert. Das Rasseln und Rauschen der Becken leitet dann auch über in das nächste, wesentlich ruhigere und subtilere Stück. Dezente Riffs, hintergründiges Rumoren und verfremdete Schreie dominieren auch den Rest, der die Schönheit des Angstraumes langsam in meditative Ruhe überführt.

Eine faszinierende, hypnotische Auszeit bietet „Couchemar“, so alptraumhaft wie ein besserer Gruselfilm, und ob das Ganze eher exorziert oder unterhält, ist vielleicht Neigungssache. Schon bald kann man sich in unseren Breiten davon auch live ein eigenes Bild machen, u.a. tritt Urna am 03.02. zusammen mit Human Larvae und anderen im Berliner Loophole auf. 

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